Event

ACOG Lager in Serres – unsere DG1001M in den französischen Alpen

Männi musste leider absagen, also fragte JJ in die Runde, wer Interesse hätte, zum Fliegen nach Serres mitzukommen. Jens, Tom M und Uwe Z meldeten sich. Also flugs vorsorglich die DG reserviert Nach angemessener terminlicher, beruflicher und familiärer Abstimmung stand dem Lager auf dem Flugplatz “Serres La Batie Montsaleon“ (LFTM) nichts mehr im Wege.

Der Flugplatz liegt ca. 3km nördlich vom Ort Serres auf ca. 720m MSL, umrahmt von Bergen, die nochmal mit weiteren 300 bis 500m Höhe über Platz gute Startbedingungen liefern, aber auch anspruchsvoll sind, vor allem bei der Landeeinteilung.

Zur allgemeinen Orientierung zeigt das Bild unten die “Spielwiese“ der Segelflieger. Eine entsprechende Karte für den nördlichen Alpenbereich gibt es auch.

Serres im Departement Hautes-Alpes liegt ca. 800km von Oppenheim, ist also in einer Tagesreise (trotz Staus) mit Flugzeuganhänger und angezogener Schlingerbremse zu erreichen. Einige Vereinskameraden haben auch Alpenflugerfahrung, starten aber von anderen Plätzen, wie z.B. Sisteron oder St. Croix.

Fliegen

Zur sorgfältigen Alpenflugvorbereitung von Flachlandfliegern wie uns steht ausreichend Literatur zur Verfügung. JJ hatte entsprechendes Material vorab geteilt.

Sonnenbeschienene Hänge und Grate sind zu suchen, auf Wolken ist kein Verlass, Wetterbriefing (täglich am Platz von Klaus Ohlmann abgehalten) und ständige Wetterbeobachtung sind auch hier ein Muss, damit der Rückweg z.B. vom Matterhorn wieder realisiert werden kann. Die Kenntnis von Berg- und Passnamen ist wichtig für die Orientierung im Gelände. Außenlandeplätze und Felder gibt es viele und sie sind in einem Katalog sehr gut dokumentiert. Das hilft der Flugdurchführung ungemein. Last but not least: Sauerstoff! Arbeitshöhen von 4000m sind keine Seltenheit –mitunter auch noch höher, wenn man in eine Welle kommt. Wir haben daher auf Spendenbasis eine Sauerstoffanlage angeschafft, die nun in der KIKY Premiere hatte und bestens funktionierte.

Zur Halbzeit stieß Tom dann auch zum Fliegerlager. Er brachte noch JJs DG800 mit, die dann auch zum Einsatz kam. In der ersten Woche war Felix vom SFC mit der Vereins-ASW28-18 mit von der Partie. Seine Begeisterung an der Alpenfliegerei wuchs täglich. Unter Führung von JJ und Jens wagte er sich auch in die Ecrins.

Wir hatten ausgesprochenes Glück mit dem Wetter. Jeder Tag war fliegbar. Startzeit war immer zwischen 11:00 und 12:00 Uhr. Rückkehr der ersten Flieger begann so ab 16:30, wir waren immer so zwischen 19:00 und 20:00 Uhr zurück. An einigen wenigen Tagen mit Gewitter/Regenschauer wurde halt entweder später gestartet oder früher gelandet. Nur einmal herrschte so kräftiger Südwind, der das  grundsätzliche Starten auf der 36 zu risikoreich machte. Nun ja, ein Tag am Boden kann in Südfrankreich auch anderweitig genossen werden: Wandern, Sightseeing, das provençalische Flair wirken lassen… Die Gegend ist einfach so schön, dass man sie auch als Fußgänger (oder Radler) erkunden muss.

Nach der Landung wurde den Piloten von der Bodencrew ein gekühltes Landebier gereicht, der Flieger gereinigt, betankt, in Clouddancerbezüge verpackt, abgestellt und verzurrt: Ready to go on next day. Dann Übergang zum Tagesausklang, der mit einem Pastis eingeläutet wurde.

Lagerleben

Die beiden “Chalets“ (“Hütten“) waren gut ausgestattet mit je zwei Doppelzimmern (äh, Zimmerchen, aber ausreichend für Einzelbelegung), Dusche, Toilette, Wohnzimmer/Küche, Terrasse mit Gartenmöbeln…alles Nötige also vorhanden. Wir nutzen also die Möglichkeit, dort immer zu frühstücken. Croissants und Céreales (Vollkornbaguette) besorgten morgens Jens und Uwe in Serres  in der Boulangerie L’Epi d’Or…verbunden mit dem Genuss des ersten Kaffees und der Morgensonne im schon geschäftigen Ortszentrum.

Abendessen gab’s entweder auf der Terrasse der Hütte und war dann gemeinsam zusammengestellt, organisiert (hier kam der “Rittmeester“ ins Spiel, s.u.), geschnippelt, gekocht/gegrillt, manchmal auch in größerer Gruppe oder auch im Restaurant am Platz, welches an zwei Tagen die Woche sogar lokale Bands für Live-Musik organisierte. Gute Restaurants gibt es darüber hinaus auch einige in der Umgebung.

Es war ein toller Ausflug nach Serres. Das Fliegen ist einfach beeindruckend und erweitert den Horizont im wahrsten Sinne des Wortes. Die Stimmung war gut und entspannt…. Rundum ein tolles Erlebnis, in den Alpen zu fliegen. Für nächstes Jahr sind bereits Hütten reserviert, Platz für Zelt und WoMo ist in Serres auch vorhanden.

Uwe Z.

22. August 2021 Tilman